gb84


Bergarbeiterstreik wird zum Bühnenereignis
„Die beiden Carps lassen den dramatischen Stoff in rasch wechselnden Kurzszenen und Monologen als Politthriller lebendig werden. Fünf über der Bühne hängende, prächtig gestickte Banner verschiedener Gewerkschaftsbezirke sowie originale Videobilder aus dem Jahr 1984 verleihen dem Ganzen Authentizität.“ (Klaus Stübler, muensterlandzeitung.de/ruhrnachrichten.de, 06.11.2016)

GB 84 im Theater Oberhausen
„Das Theater Oberhausen scheint momentan auf einer Erfolgswelle zu reiten. Die laufende Spielzeit bekommt sehr viel Zuspruch. Dieses Stück setzt da an. Es ist sehr spannend, dicht inszeniert und ein richtig harter Stoff. 195 Minuten lang, inkl. Pause, lauscht man gebannt jedem Wort. Es drückt einen förmlich in denTheatersessel, so erschütternd und unglaublich ist das Geschehen. Die dargestellten Charaktere sind absolut sehenswert dargeboten.“ (abenteuer-ruhrpott.de, 06.11.2016)

Workingman's Death
„Der dokumentarische Teil weckt Interesse, Mitgefühl, auch als Erzählung.“ (nachtkritik.de, 06.11.21016)

Die Geburtsstunde des Neoliberalismus
„(...) indem dieser bis zur Selbstaufgabe Solidarität lebende Bergmann von den Auswirkungen eines 15 Monate währenden Arbeitskampfes auf alle Lebensbereiche des „kleinen Mannes“ erzählt, erhält „GB 84“ (Großbritannien 1984) eine emotionale und soziale Tiefe“. (WAZ/NRZ, 06.11.2016)

„GB 84“ über Streik der britischen Bergleute
„Hochleistungstheater, das dem Zuschauer (...) packend den Kampf gegen den Strukturwandel als Bürgerkrieg mit epischen Ausmaßen vorführt.“ (Westfälischer Anzeiger, 08.11.2016)

Politik als Krimi: „GB 84“ zeigt England am Abgrund 
„Grandios ist das Schlussbild. Der Geschlagene kehrt zurück zur Arbeit. Vom Bühnenhimmel senken sich, wie in der Kaue, Helme, Stiefel und Monturen. Die synthetische Blasmusik von Jan Peter Sonntag schwillt an zu einer schmerzlich-grandiosen Elegie auf die englische Arbeiterschaft.“ (WAZ/NRZ, 09.11.2016)

Politische Ego-Trips auf dem Rücken der Arbeiter 
„Erneut verfolgen wir mit Grausen, aber nicht ohne Faszination, wie Ideologie zu Scheuklappen und das ausgeprägte Ego der Alpha-Tiere zu Brutalität führt.“ (theaterpur.net, Dietmar Zimmermann, 09.11.2016)

Premiere in Oberhausen: „GB 84“ von David Peace
„Regisseur Peter Carp bringt in Oberhausen vier Handlungsstränge mit knapp 20 Figuren schlaglichtartig auf die Bühne, das bringt (…) eine starke Dynamik in die Inszenierung.“ (WDR 5 Scala, Stefan Keim, 07.11.2016

Alle ihre großen Schlachten
„Die Regie von Peter Carp nimmt die Herausforderung, die handlungsreiche Story auf die Bühne zu bringen, beherzt an. (...) Das große, solide Männerensemble gewinnt Konturen, Janna Horstmann gibt alle vier Frauenrollen: Die Figuren werden knapp angerissen, Konflikte mehr berichtet als ausgetragen, Positionen und Haltungen so genau markiert, dass die Geschichte spannend bleibt und ihre Aktualität in die Gegenwart reicht. Wie das Land damals gespalten und dem Norden der Stolz genommen wurde, hat zu prekären Verhältnissen geführt, die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert und der „white working class“ das Gefühl gegeben, wirtschaftlich abgehängt und von der Politik vergessen zu werden: Unzufriedene, die im Brexit ihr Heil sehen. Der starke Schluss zeigt eine Waschkaue, an Haken wird Arbeitskleidung der Bergleute, Helme, Jacken, Stiefel, heruntergelassen. „Ich will mein altes Leben wiederhaben“, sagt Martin. Doch geblieben sind nur Hüllen ohne Menschen.“ (Andreas Rossmann, FAZ, 21.11.2016)

Tragischer Untergang
„Carps Inszenierung nutzt das Halbdokumentarische. Viele Szenen werden von historischen Fernsehmitschnitten gerahmt, man spürt die Hoffnungslosigkeit beim Erzähler Martin (Thies Brammer), kein „working class hero“ , aber einer der armen Teufel, die am Ende immer ihren Kopf hinhalten müssen. Den 500-Seiten-Roman hat Stefanie Carp geschickt filetiert und die Restszenen zusammengeflochten, sodass der Flow die Geschichte, das Gefühl und die handelnden Personen nicht dividiert. Peter Carp choreografiert das Ganze mit seinem Ensemble in knapp drei Stunden über die Bühne. Mit heroischen Bergarbeiterflaggen, mit bösen Protagonisten auf beiden Seiten und dem immer stärker werdenden Gefühl im Publikum, das hier gewaltig was falsch gelaufen ist. Damals. Am Schluss wird die Bühne zur Metapher einer leeren Schwarzkaue.“ (Peter Ortmann, Trailer, Dezember 2016)

Nachgeliefert: GB84 am Theater Oberhausen 
„(...) erneut gelang Carp hier eine hochspannende Inszenierung. Das mag auch an den historischen Ereignissen liegen, am Roman und an der Textfassung und gewiss auch an den Darstellern, aber nicht zuletzt an Carps Gespür für Timing, das in den gesamten drei Stunden niemals Langeweile aufkommen lässt. Zudem gelingt es der Inszenierung bei aller Vertracktheit der Handlungsstränge und trotz Doppelrollen der Darsteller, die Erzählung immer durchsichtig und nachvollziehbar zu halten. Das klug gebaute Einheitsbühnenbild von Manuela Freigang und Natasha Nouak liefert für die beinahe filmisch zusammengeschnittenen Szenen den perfekten Rahmen.“ (Honke Rambow, http://www.ruhrbarone.de/nachgeliefert-gb84-am-theater-oberhausen/136620 10.12.2016)